Lymphödem am Fuss

Schwellungen am Fuss sind oft die ersten Anzeichen für ein Lymphödem. Manchmal sind es zuerst sogar nur die Zehen die betroffen sind. Erfahren Sie mehr über das Lymphödem am Fuss und lernen Sie einfache Erkennungszeichen, sowie Therapiemöglichkeiten kennen.

Das Lymphödem und seine Erkennungszeichen

Das Lymphödem kann primär, also angeboren, oder sekundär, also erworben sein. In beiden Fällen macht es sich durch initial leichte, dann immer ausgeprägtere Schwellungen bemerkbar. Das primäre Lymphödem ist fast immer an den Füssen und Beinen lokalisiert. Betroffene bemerken häufig schon in jungem Alter, dass die Zehen und der Fussrücken geschwollen sind, manchmal auch schon der gesamte Unterschenkel. Bei Personen die sich kürzlich einer Beinoperation oder Krebsbehandlung (Region Bauch/Leiste)unterzogen haben, kann das sekundäre Lymphödem am Fuss auftreten. Unverkennbare Zeichen für ein Lymphödem sind:

  • Kastenzeichen: Die Zehen sind angeschwollen und nehmen wegen dem gegenseitigen Druck eine quadratische Form an.
  • Stemmerzeichen: Wenn sich die Haut an den Zehen nicht mehr als Falte anheben lässt, spricht man von einem positiven, also vorhandenen, Stemmerzeichen. Manchmal lässt sich auch die Haut über dem Fussrücken nicht mehr anheben.
  • Querfalten: In Folge der Schwellung bilden sich Querfalten über den Zehen.

Abgrenzung gegenüber andern Erkrankungen

Nicht jede Schwellung der Füsse und Unterschenkel ist auf ein Lymphödem zurückzuführen. Eine weitere häufige Ursache für Schwellungen ist die Venenschwäche. Beschädigte Venenklappen führen zu Blutstauungen in den Gefässen, von wo aus Flüssigkeit ins umliegende Gewebe gelangt und Schwellungen verursacht. Beidseitige, symmetrische Schwellungen deuten eher auf eine venöse Ursache hin und weniger auf ein Lymphödem. Ausserdem treten venöse Schwellungen typischerweise am Knöchel auf und nicht am Fuss. Weiter kann eine Schwäche der rechten Herzkammer Ursache für Schwellungen im Knöchelbereich sein. Selbstverständlich kann nur eine eingehende Untersuchung durch den Arzt klären, ob es sich um ein Lymphödem oder Schwellungen anderer Genese handelt.

Lymphödem- eine chronische, fortschreitende Krankheit

Das Lymphödem verläuft in verschiedenen Stadien. Beim Stadium 0 ist noch keine Schwellung zu erkennen, die Transportkapazität des Lymphsystems ist aber bereits herabgesetzt.

Im Stadium 1 wird das Lymphödem vom Patienten selber erkannt. Die Zehen, Füsse und allenfalls das Bein sind geschwollen. Das Gewebe ist sehr weich und teigig, sodass sich problemlos Dellen eindrücken lassen. Wird das Bein hochgelagert verschwinden die Schwellungen wieder.

Im Stadium 2 kann die Schwellung nicht mehr weggedrückt werden und reagiert auch nicht mehr auf hochlagern. In diesem Stadium ist mindestens der Unterschenkel mitbetroffen, nur noch selten ist alleine der Fuss betroffen.

Im Stadium 3 kommt es aufgrund von Gewebeneubildungen zu ausgeprägten Gewebewülsten, die das Bein stark deformieren können. Elephantiasis.

Durch eine rechtzeitige Behandlung des Lymphödems kann das zweite Stadium oft hinausgezögert, das dritte sogar ganz verhindert werden.

Therapie gegen Schwellungen und Komplikationen

Wer das Lymphödem bereits an ersten Schwellungen des Fusses erkennt, hat gute Chancen das Ödem unter Kontrolle zu halten. Wenn Sie Schwellungen an Ihren Zehen oder am Fuss festgestellt haben und vermuten an einem Lymphödem zu leiden, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Arzt vereinbaren, um die tatsächlichen Ursachen für die Schwellungen abzuklären und sich die geeignete Therapie verordnen zu lassen.

Ein Lymphödem kann bis heute nicht geheilt werden, trotzdem darf es nicht unbehandelt bleiben, weil die Erkrankung sonst fortschreitet. Mit der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) wird versucht, die Schwellungen so weit wie möglich zu reduzieren. Wird die Therapie im Stadium 1 begonnen, kann die konsequente Behandlung sogar den ursprünglichen Beinumfang wieder herstellen, der Fuss ist nicht mehr dick und gespannt. Die KPE setzt sich wie folgt zusammen:

Lymphdrainage: Manuelle oder apparative Lymphdrainage hilft Flüssigkeit aus dem Gewebe zu transportieren und den Lymphfluss anzuregen. Idealerweise wird mehrmals pro Woche manuelle Lymphdrainage angewendet und ergänzend dazu täglich die apparative Lymphdrainage, z.B. mit dem VASOprime wave 4.

Bandagen/Strümpfe: Sind die lymphatischen Schwellungen an den Zehen und am Fuss lokalisiert, verlangt das nach geeigneten Bandagen oder Strümpfen. Beim Bandagieren müssen die Zehen alle separat eingewickelt werden, um eine entstauende Wirkung zu erreichen. Die Kompressionsstrümpfe müssen den Fuss- und Zehenschwellungen ebenfalls entgegenwirken. Das wird beispielsweise durch spezielle Zehenkappen erreicht, bei denen jede Zehe einzeln behandelt wird, ähnlich wie bei einem Handschuh.

Bewegungsübungen, Hautpflege: Auch bei Lymphödemen die nur den Fuss betreffen dürfen Bewegungsübungen und die Hautpflege nicht vernachlässigt werden.