Lymphdrainage zu Hause selber machen

Lymphdrainage

Nicht immer kann man wie gewohnt zur Lymphdrainage gehen. An Feiertagen sind die Physiotherapiepraxen oft geschlossen, manchmal ist man beruflich oder privat stark ausgelastet und jetzt zu Zeiten des Coronavirus sollte man sowieso möglichst auf alle Kontakte verzichten.

Viele Betroffene fragen sich deshalb, wie sie die Lymphdrainage in solchen Situationen sicherstellen können. Lymphdrainagegeräte und Wraps sind moderne Hilfsmittel, die das Selbstmanagement erleichtern, nicht nur während der Corona-Krise.

Lymphdrainage selber machen

Die manuelle Lymphdrainage selbst durchzuführen ist kompliziert, weil die Griffe von unten nach oben ausgeführt werden, teilweise mit beiden Händen. Im manchen Fällen ist der Partner bereit, sich von der Physiotherapie instruieren zu lassen und dann zu Hause gelegentlich eine Lymphdrainage anzubieten. Hier können die bekannten Griffe aus der manuellen Lymphdrainage eingesetzt werden:

  • Stehender Kreis: Die Hand wird im Bereich der Lymphknoten flach aufgelegt und führt sanfte Kreise aus.
  • Schröpfgriff: Der Daumen wird auf der Haut aufgelegt, die andern Finger kreisen langsam entgegen dem Verlauf der Lymphbahnen.
  • Pumpgriff: Die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger wird aufgelegt. Langsam wird der Druck gesteigert und eine Schöpfbewegung in Richtung Rumpf gemacht. Beim Loslassen, führt das Gewebe die Hand in die Ausgangsposition zurück.
  • Drehgriff: Der Daumen liegt am Bein auf, mit den restlichen vier Fingern führt man langsame Kreise in der Richtung der Lymphgefässe aus.

Lymphdrainagegerät – die effektive Alternative

Die manuelle Lymphdrainage zu Hause selber zu machen ist nicht ganz einfach. Eine ebenso effektive und deutlich einfachere Alternative zur manuellen Lymphdrainage zu Hause ist die apparative Lymphdrainage. Sie erzeugt eine Wechseldruckmassage, die den Lymphabfluss nachweislich anregt und zwar nicht nur im Bein, sondern im gesamten Lymphsystem.

Erzeugt wird die Wechseldruckmassage von einer Manschette mit mehreren Luftkammern, die am Lymphdrainagegerät angeschlossen ist. Die Kammern werden nacheinander aufgepumpt und wieder entlastet. Wie hoch der Therapiedruck ist, lässt sich individuell einstellen, um die Wirkung optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Das VASOprime wave 4 Lymphdrainagegerät ist sehr einfach und intuitiv in der Bedienung und kann vom Patienten selbständig angewendet werden. Bei Fragen zur Anwendung steht Ihnen unser kompetentes Beratungsteam auch während der Corona-Krise jederzeit telefonisch zur Verfügung.

Das platzsparende Lymphdrainagegerät wird Ihnen direkt ab unserem Schweizer Lager zugestellt, sodass Sie innert 1-2 Tagen mit der Lymphdrainage zu Hause beginnen können.

Einbinden nach der Lymphdrainage

Lymphdrainage wird immer im Rahmen der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt. Diese umfasst neben der Lymphdrainage auch die Kompressionstherapie, also das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsverbänden.

Weshalb Kompression nötig ist

Direkt nach der Lymphdrainage wird der Kompressionsstrumpfe (in der Erhaltungsphase), oder ein Verband (in der Entstauungsphase) angelegt, um ein erneutes Anschwellen der Extremität zu vermeiden.

Die Kompression unterstützt auch die entstauende Wirkung der Lymphdrainage. Während der Drainage wird die Aktivität der Lymphangione („Lymphherzen“) angeregt, sodass mehr Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert wird. Dieser Effekt hält einige Stunden über die effektive Behandlung hinaus an. Wird die Extremität sofort mit Kompression behandelt, leitet der Druck mehr Flüssigkeit zu den Lymphkapillaren, wo sie dank der Aktivität des Lymphsystems schnell abtransportiert wird.

Verband selber anlegen oder Wraps?

Wer passende, feste Kompressionsstrümpfe hat, kann diese nach der Lymphdrainage anziehen und ist so gut versorgt. Lymphödeme die noch nicht vollständig entstaut sind, können nicht mit einem Kompressionsstrumpf versorgt werden, weil dieser durch die abnehmenden Beinumfänge schnell zu gross würde. Hier werden Verbände eingesetzt. Das Anlegen eines gepolsterten Kompressionsverbands ist aber nicht ganz einfach und selbst Profis machen dabei häufig Fehler.

Wraps sind die moderne und anwenderfreundliche Alternative zu Verbänden, die jeder Patient selbständig anlegen kann. Sie sind mit Klett- oder Hakenverschlüssen ausgestattet und müssen nicht wie herkömmliche Verbände ums Bein gewickelt werden. Das erleichtert das Anziehen deutlich.

Kompressions-Wrap für das Bein
Wraps sind einfach in der Anwendung
Kompressionswrap für den Arm
und passen sich dem Volumen an.

Sobald man mit einem Wrap-System erst einmal vertraut ist, kann man es in wenigen Minuten selbständig an- und ausziehen. Verschiedene Systeme (Circaid, Compreflex, Coolflex) sind zudem mit optischen Indikatoren ausgestattet, die es ermöglichen, die Kompressionsstärke exakt einzustellen. Dabei kann immer zwischen den Kompressionsklasse 1-3 gewählt werden.

Wraps sind also nicht nur alltagstauglicher als gewickelte Verbände, sondern stellen auch das Selbstmanagement auf höchstem Niveau sicher.

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