IPK und adaptive Klettbandagen für ein gelungenes Selbstmanagement

Selbstmanagement bei Lymphödem

Mehr Kontrolle und Freiheit in der Lymphödemtherapie

Das Lymphödem kann durchaus schmerzhaft sein. Viele Betroffene fragen sich deshalb: Was kann ich selbst tun? Dank neuen Technologien und Hilfsmitteln wird das Selbstmanagement immer einfacher. Die intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK), regt den Lymphabfluss an und ersetzt oder ergänzt die manuelle Lymphdrainage. Mit einer adaptiven Klettbandage lässt sich das Bein nach der IPK selbständig einbinden, damit es nicht wieder anschwillt.

Selbstmanagement statt Selbstbehandlung

Ein Lymphödem ist eine Krankheit, die entweder vererbt ist, oder nach einem Unfall oder einer Operation auftritt, wenn dabei Lymphgefässe verletzt wurden. Für ein Lymphödem kann niemand etwas, es ist eine Krankheit. Weil es die Beine oder den Arm „dick“ macht, schämen sich aber viele Betroffene dafür. Anstatt zum Arzt zu gehen, verstecken sie sich. Teilweise wird das Lymphödem auch von den medizinischen Fachpersonen nicht richtig erkannt.

Manch verzweifelter Patient sucht deshalb nach Möglichkeiten zur Selbstbehandlung. Da es sich beim Lymphödem um eine chronische Erkrankung handelt, die durch fehlende oder falsche Behandlung fortschreitet, ist von einer Selbstbehandlung abzuraten. Besser ist das Selbstmanagement.

Selbstmanagement bedeutet, dass man zwar die Schwellungen und Beschwerden selber mit den geeigneten Massnahmen unter Kontrolle hält, das Therapiekonzept aber regelmässig mit dem Arzt besprochen wird. So lassen sich Fehler in der Behandlung rechtzeitig erkennen und man hat eine kompetente Ansprechperson bei allfälligen Fragen.

Lymphabfluss selber anregen

Die meisten Lymphödempatienten besuchen regelmässig die manuelle Lymphdrainage. Von der Krankenkasse werden aber nur wenige Sitzungen vergütet. Um die Schwellungen unter Kontrolle zu halten, sind ergänzende Behandlungsmöglichkeiten gefragt.

Intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK)

Die apparative Lymphdrainage oder IPK regt den Lymphabfluss an. Sie hat die gleiche Wirkung wie die manuelle Lymphdrainage, kann aber zu Hause selbständig durchgeführt werden. Neben der anregenden Massagewirkung, bietet die IPK auch eine wirkungsvolle Kompression, die eine Volumenabnahme des Beins begünstigt. Die IPK kann ergänzend zur manuellen Lymphdrainage (MLD) angewendet werden, oder nach Absprache mit dem Arzt die MLD teilweise ersetzen.

Bewegungsübungen

Zu Beginn der Lymphödemtherapie werden Patienten instruiert, mit welchen Gymnastikübungen sie den Lymphabfluss selbständig anregen können. Daneben sind auch spazieren, velofahren oder schwimmen geeignete Sportarten um die Entstauung anzuregen.

Die Kompressionstherapie ist entscheidend

Mit IPK und Bewegungsübungen gelingt es sehr gut den Lymphabfluss anzuregen. Um eine dauerhafte Entstauung zu erreichen, spielt die Kompressionstherapie aber eine weitere entscheidende Rolle. Sie verhindert zwischen den einzelnen Lymphdrainagen das erneute Anschwellen der Extremität.

Adaptive Klettbandagen

Viele Patienten kennen es, nach der Lymphdrainage wird das Bein mit einem mehrlagigen Kompressionsverband eingewickelt. Auch nach der apparativen Lymphdrainage (IPK) ist das Einbinden notwendig. Allerdings nicht zwingend mit einem Verband. Adaptive Klettbandagen sind die moderne Alternative dazu. Sie sind aus einem leicht gepolsterten Material gefertigt und auf der Vorderseite mit Klettverschlüssen versehen.

Im Gegensatz zu angewickelten Verbänden lassen sie sich einfach an- und ausziehen, sind waschbar und bieten eine gute Wirkung. Schwillt das Bein unter der adaptiven Kompressionsbandage ab, kann man sie etwas fester verschliessen. So bleibt die Wirksamkeit erhalten und die Bandage sitzt angenehm satt am Bein ohne zu verrutschen.

Adaptive Klettbandagen und IPK Geräte sind für die selbständige Anwendung durch den Patienten bestimmt. Sie ergänzen sich optimal und ermöglichen ein effektives Selbstmanagement.

Adaptive Klettbandage Bein
Adaptive Bandagen gibt’s als Segmente
Adaptive Klettbandage Hand
Alle Körperteile können damit versorgt werden.

Kompressionsstrümpfe

Ist das Bein vollständig entstaut, kann man weiterhin die adaptiven Klettbandagen anwenden, oder einen geeigneten Kompressionsstrumpf anpassen. Kompressionsstrümpfe sind dünner und unauffälliger als Klettbandagen und werden deshalb im Alltag von vielen Betroffenen bevorzugt. Die Strümpfe werden direkt nach der apparativen Lymphdrainage angelegt, oder wenn die IPK während dem Tag durchgeführt wird, auch einfach anbehalten.