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Kleines Lymph-Lexikon

Verstehen Sie was Ihr Arzt mit Lymphangion sagen will, oder was die Lymphdrainagetherapeutin mit KPE meint? Die Diagnose Lymphödem wirft bei Betroffenen oft viele Fragen auf. Damit Sie den Durchblick behalten im Dschungel der medizinischen Fachbegriffe, finden Sie hier ein kleines Lexikon rund um das Thema Lymphsystem, Lymphödem und Behandlung.

AIK/ apparative intermittierende Kompressionstherapie: Die AIK wird auch als apparative Lymphdrainage bezeichnet. Die geschwollene Extremität wird in eine Manschette mit mehreren aufblasbaren Kammern gelegt. Das zugehörige Kompressionsgerät pumpt die Kammern der Manschette nacheinander auf, wodurch eine Wechseldruckmassage erzeugt wird. Es kommt zu einer Entstauung der Extremität. Der Vorteil der AIK gegenüber der manuellen Lymphdrainage ist ganz klar die orts- und zeitunabhängige Anwendung. Das VASOprime wave 4 ist ein AIK-Gerät.

Angiologie/ Angiologe: Medizinisches Gebiet das sich mit Erkrankungen der Lymphgefässe, Venen und Arterien befasst. Der Angiologe ist der Facharzt dieses Gebiets und die richtige Ansprechperson bei einem Lymphödem.

Elephantiasis: Das 3.Stadium des Lymphödems wird Elephantiasis genannt. Der betroffene Körperteil ist extrem angeschwollen. Die Haut und überschüssiges, verhärtetes Gewebe bilden grosse Wülste. Die betroffenen Extremitäten sind unförmig und die Bewegungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Die Elephantiasis tritt in entwickelten Ländern selten auf, da Lymphödempatienten rechtzeitig behandelt werden.

Erysipel: Das Erysipel wird auch Rotlauf oder Wundrose genannt. Die bakterielle Infektion der Haut macht sich durch eine rote Verfärbung bemerkbar. Das Gewebe wird durch bakterielle Enzyme geschädigt. Bleibt die Infektion unbehandelt kann es zum Absterben von Haut, Muskelhäuten (Faszien) und Muskeln kommen. Das Erysipel ist ein Risikofaktor, um an einem Lymphödem zu erkranken, da es sich über die Lymphgefässe ausbreitet und diese zerstören kann. Gleichzeitig stellt es aber auch eine Komplikation dar, die beim Lymphödem auftreten kann.

Fibrose/ Fibrosklerose: Die Fibrose ist eine krankhafte Neubildung von Bindegewebe, welche sich durch eine Verhärtung der betroffenen Extremität bemerkbar macht. Bei einem Lymphödem treten Fibrosen auf, wenn die Schwellung unbehandelt bleibt oder nicht ausreichend entstaut wird.

Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe: Bei ausgeprägten Lymphödemen werden flachgestrickte Kompressionsstrümpfe verordnet. Sie lassen sich besser an die Form des Beins anpassen und schneiden im weichen Gewebe weniger ein als rundgestrickte Strümpfe. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe erkennt man an der Naht auf der Hinterseite des Beins.

Gewebeflüssigkeit: Aus den feinsten Blutgefässen (Kapillaren) tritt Flüssigkeit in den Zwischenzellraum (Interstitium) aus. Hier wird sie als Gewebeflüssigkeit oder interstitielle Flüssigkeit bezeichnet und dient der Ernährung der Zellen.

Interstitium: Fachbegriff für den Zwischenzellraum. Im Interstitium findet sich Gewebeflüssigkeit welche aus den Blutgefässen ausgetreten ist, um die umliegenden Zellen zu ernähren. Die Lymphkapillaren enden blind im Interstitium und nehmen die Flüssigkeit auf.

Kasten-Zeichen: Bei einem Lymphödem sind die Zehen stark geschwollen. Durch den gegenseitigen Druck werden sie in eine quadratische Form, ähnlich einem Kasten, gepresst. Ein vorhandenes Kasten-Zeichen bestätigt ein Lymphödem.

Kompressionsstrümpfe: Orthopädisches Hilfsmittel das bei Venenerkrankungen und Schwellungen der Extremitäten eingesetzt wird. Kompressionsstrümpfe sind in verschiedenen Varianten und verschiedenen Kompressionsstärken für Arm und Bein erhältlich.

KPE: Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist der Goldstandard in der Behandlung des Lymphödems. Sie gliedert sich in zwei Behandlungsphasen mit mehreren therapeutischen Anwendungen. Die Entstauungsphase (1.Phase) hat das Ziel die Schwellung so gut wie möglich zu reduzieren, in der Erhaltungsphase (2.Phase) wird versucht der entstaute Zustand so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Die Phase wechseln sich ab, in der Regel dauert die 1.Phase einige Wochen, während die 2.Phase mehrere Monate bis zu mehreren Jahren andauern kann. Mehr über die KPE.

In beiden Phasen wird Lymphdrainage (manuell und apparativ) angewendet, in der ersten Phase ein- bis mehrmals täglich, in der zweiten Phase ein- bis mehrmals wöchentlich. Um das erneute Anschwellen der Extremität vorzubeugen, werden ein lymphologischer Kompressionsverband (1.Phase) oder Kompressionsstrümpfe (2.Phase) angelegt. Spezielle Bewegungsübungen unterstützen die Entstauung zusätzlich. Hautpflege hilft Hautschäden zu vermeiden. Manche Patienten werden ausserdem psychologisch betreut.

Lipödem: Beim Lipödem handelt es sich um eine krankhafte Vermehrung von Fettgewebe, meist an den Oberschenkeln. Das Fettgewebe behindert den Abfluss von Gewebeflüssigkeit, weshalb die Therapie bei Lipödem weitgehend gleich aussieht wie beim Lymphödem.

Lymphangiom: Eine gutartige Tumorerkrankung der Lymphgefässe. Der Tumor kann den Lymphabfluss behindern und ein Lymphödem auslösen.

Lymphangion: Das Lymphangion ist ein Abschnitt eines Lymphgefässes, der zwei Muskelschichten (längs- und ringförmig) aufweist. Durch 10-12 Kontraktionen pro Minute im Ruhezustand treiben die Muskeln die Lymphflüssigkeit voran. An beiden Enden des Abschnitts findet sich eine Klappe, die den Rückfluss der Lymphe verhindert. Die Lymphangione werden auch Lymphherzen genannt.

Lymphangiosis carcinomatosa (LC): Die Ausbreitung von Tumorzellen entlang der Lymphgefässe. Es handelt sich um eine Sonderform der Metastasenbildung. Tritt häufig bei Lungenkrebs und Brustkrebs auf.

Lymphangitis: Eine Entzündung der Lymphgefässe, ausgelöst durch Bakterien oder Gifte (z.B. Schlangengift, Insektenstiche). Meist sind auch die regionären Lymphknoten von der Entzündung betroffen. Umgangssprachlich wird die Lymphangitis oft als Blutvergiftung bezeichnet. Die Lymphangitis kann Auslöser für ein sekundäres Lymphödem sein.

Lymphangiographie: Durch einspritzen von Kontrastmitteln werden die Lymphgefässe für die Röntgenuntersuchung sichtbar gemacht. Früher wurde bei der Diagnose des Lymphödems häufig eine Lymphangiographie durchgeführt. Da die Aussagekraft dieser Untersuchungsmethode nicht sehr hoch ist und es zu weiteren Schäden der Lymphgefässe kommen kann, wird sie heute nur noch sehr selten angewendet.

Lymphbildung: Die Lymphbildung bezeichnet die Entstehung von Lymphe. Sie entsteht, wenn die Lymphkapillaren Flüssigkeit aus dem Zwischenzellraum aufnehmen.

Lymphdrainage: Unter Lymphdrainage ist eine therapeutische Anwendung zur Anregung des Lymphabflusses zu verstehen. Es handelt sich um einen wichtigen Pfeiler in der Behandlung des Lymphödems. Es wird zwischen manueller Lymphdrainage (MLD), sowie der apparativen Lymphdrainage unterschieden. Während bei der manuellen Lymphdrainage der ganze Körper behandelt wird, schliesst die apparative Lymphdrainage (AIK) nur die geschwollene Extremität mit ein. Welche Methode wirkungsvoller ist, ist von der Wissenschaft nicht abschliessend geklärt. Neueste Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kombinierte Anwendung (alle paar Tage MLD, täglich AIK) den grössten Erfolg bringt.

Lymphe: Flüssigkeit die sich in den Lymphgefässen befindet wird Lymphe genannt. Ihr wässriger Bestandteil ist Gewebeflüssigkeit welche die Kapillaren aus dem Zwischenzellraum aufgenommen haben. Weiter enthält Lymphe Proteine, Salze und Fette die als Abbauprodukte von den Zellen abgegeben und über den Zwischenzellraum und die Lymphgefässe abtransportiert werden.

Lymphgefäss: Die Lymphbahnen oder Lymphgefässe werden in vier Abschnitte unterteilt. Die feinsten Lymphkapillaren enden blind im Zwischenzellraum fast überall im Körper. Sie geben die Flüssigkeit an die Präkollektoren ab, welche bereits Klappen aufweisen und die zuführenden Gefässe der Kollektoren sind. Die Kollektoren weisen ebenfalls Klappen auf und sind so von den Muskeln umgeben, dass sie den Abfluss der Lymphe in aufrechter Körperposition entgegen der Schwerkraft gewährleisten. Die Lymphsammelstämme nehmen die Lymphe der Kollektoren auf und leiten sie am Venenwinkel zurück in den Blutkreislauf.

Lymphkapillaren: Die Lymphkapillaren sind die feinsten Lymphgefässe. Sie enden blind im Gewebe und nehmen über eine Öffnung an ihrem vorderen Ende Flüssigkeit aus dem Zwischenzellraum auf. Sie sind mit feinen Filamenten im umliegenden Gewebe verankert und werden durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe geöffnet, sodass die Flüssigkeit schnell aufgenommen und abtransportiert werden kann. Sind sie leer können sie vollständig zusammenfallen.

Lymphknoten: Lymphknoten sind 2-20mm grosse Gebilde die den Lymphgefässen zwischengeschaltet sind. Die Lymphe passiert mindestens einen Lymphknoten bevor sie in den Blutkreislauf abgegeben wird, denn die Lymphknoten dienen als eine Art Filterstation. Hier werden Krankheitserreger und Tumorzellen erkannt und zerstört. Diese Funktionsweise ist dafür verantwortlich, dass sich in den Lymphknoten häufig Metastasen (Krebsableger) bilden. Die Krebszellen werden in den Lymphknoten festgehalten und können sich dort vermehren, wenn sie nicht von den Abwehrzellen zerstört werden können.

Lymphologischer Kompressionsverband: Der lymphologische Kompressionsverband wird in der ersten Phase der Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt um lymphatische Schwellungen zu kontrollieren und zu reduzieren. Da das Gewebe bei einem Lymphödem sehr weich ist, ist der lymphologische Kompressionsverband mehrschichtig aufgebaut. Ein weicher Schlauchverband schützt die Haut. Darüber wird ein weiches Polstermaterial (z.B. Watte) gewickelt um Einschnürungen vorzubeugen. Eine oder mehrere Schichten aus Kurzzugbinden sorgen für die nötige Kompression um die Schwellungen zu kontrollieren. Das Anlegen eines lymphologischen Kompressionsverbands erfordert Übung und recht viel Material. Damit nichts vergessen geht, bieten verschiedene Hersteller vorgefertigte Lymph-Set’s (z.B. Rosidal) mit allem benötigten Material an.

Lymphom: Der sogenannte Lymphdrüsenkrebs kann theoretisch in allen lymphatischen Organen auftreten, ist aber am häufigsten in den Lymphknoten zu finden und breitet sich von dort aus über die Lymphbahnen aus. Andere Bezeichnungen sind Hodgkin-Lymphom, Morbus Hodgkin, oder Non-Hodgkin-Lymphom.

Lymphödem: Das Lymphödem ist eine Schwellung des Interstitiums (Zwischenzellraum), welche auf die verminderte Transportkapazität des Lymphsystems zurückzuführen ist. Unterschieden wird zwischen dem primären und sekundären Lymphödem.

Lymphozyten: Es handelt sich um eine spezielle Gruppe der weissen Blutkörperchen. Sie bekämpfen Fremdkörper, Krankheitserreger und veränderte Körperzellen, z.B. Tumorzellen. Die Lymphozyten reifen in den Lymphknoten und anderen lymphatischen Organen und verbreiten sich über die Lymphbahnen und das Blut in fast jedes Gewebe des Körpers.

Lymphsystem/ lymphatisches System: Das Lymphsystem hat zwei Hauptaufgaben, den Transport von Flüssigkeit und die Immunabwehr. In den Lymphgefässen wird die Lymphe gebildet und transportiert. Die Lymphknoten sind als eine Art Filterstationen zwischengeschaltet. Hier finden sich Abwehrzellen (Lymphozyten), die Krankheitserreger erkennen und zerstören. Gebildet und gereift werden die Abwehrzellen in den lymphatischen Organen, zu denen unter anderem die Lymphknoten, das Knochenmark, die Milz und der Blinddarm gehören.

Lymphszintigraphie: Bei der Lymphszintigraphie werden radioaktiv markierte Substanzen in die Lymphgefässe eingespritzt. Mit einer Gammakamera kann die radioaktive Strahlung detektiert und bildlich dargestellt werden. Die Untersuchungsmethode wird angewendet, um bei Tumorerkrankungen allenfalls mitbefallene Lymphknoten einfacher und zuverlässiger zu lokalisieren.

Mamakarzinom: Medizinischer Fachbegriff für Brustkrebs. Die durch Mamakarzinom notwendige Krebstherapie, insbesondere die Entfernung von Lymphknoten, ist häufigste Ursache für eine Armlymphödem.

Primäres Lymphödem: Ein Lymphödem das auf eine angeborene Fehlbildungen der Lymphgefässe zurückzuführen ist. Die Schwellungen zeigen sich nur selten von Geburt an und werden oft erst in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter sichtbar. Meist sind die Beine betroffen.

Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe: Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe sind der Standard. Sie weisen keine Naht auf und sind auch in sehr feinen Qualitäten erhältlich, die sich allerdings nicht für die Behandlung von lymphatischen Schwellungen eignen. Bei leichten Schwellungen spricht aber nichts gegen rundgestrickte Strümpfe in einer festen Qualität mit hoher Stiffness.

Sekundäres Lymphödem: Ein Lymphödem das im Verlauf des Lebens erworben wurde. Auslöser können Infektionen der Lymphgefässe, Entfernung von Lymphknoten nach Krebserkrankungen, Durchtrennen von Lymphgefässen bei Operationen oder Venenentzündungen mit Thrombose (Thrombophlebitis) sein.

Stemmer Zeichen: Lässt sich die Haut an Zehen und Vorfuss aufgrund einer starken Schwellung nicht mehr anheben, spricht man von einem positiven Stemmer Zeichen, welches ein Lymphödem bestätigt.

Tributäres Gebiet: Bezeichnet die Körperregion für die ein Lymphknoten „zuständig“ ist. Der regionäre Lymphknoten filtert die Körperflüssigkeit seines tributären Gebiets.

Venenwinkel (Angulus venosum): Der Venenwinkel bezeichnet die Stelle hinter dem Schlüsselbein wo die grossen Venen des Körpers zusammenlaufen. Hier münden die Lymphsammelstämme in das Venensystem und geben die Flüssigkeit an den Blutkreislauf zurück.

Wächterlymphknoten: Ein Lymphknoten der sich im Abflussgebiet eines Tumors befindet. Bei Tumorarten die sich über die Lymphbahnen ausbreiten (Brustkrebs, Hautkrebs, Prostatekrebs) können sich in den Wächterlymphknoten Tumorableger (Metastasen) bilden. In diesem Fall werden die Wächterlymphknoten operative entfernt. Das kann zur Entstehung eines Lymphödems führen.

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