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FAQ

Fragen und Artworten zur apparativen intermittierenden Kompression

Was ist AIK?

AIK steht für apparative intermittierende Kompression und ist auch unter dem Namen intermittierende pneumatische Kompression (IPK) bekannt. Der Begriff steht für eine physikalische Behandlungsmethode. Eine Manschette mit mehreren Kammern wird am Arm oder Bein angelegt und über Schläuche mit dem Kompressionsgerät verbunden. Das Kompressionsgerät bläst die Kammern der Manschette nacheinander auf, sodass Kompression auf die behandelte Gliedmasse ausgeübt wird. Der Druck hat eine entstauende Wirkung und verbessert die venöse Durchblutung, sowie die Lymphmotorik. Deshalb wird AIK zur Behandlung von Ödemen und venösen Beinleiden eingesetzt.

Was sind die Indikationen?

Apparative intermittierende Kompression kann bei folgenden Leiden eingesetzt werden. Lassen Sie sich bei der ersten Anwendung durch einen Arzt instruieren, er kann auch abklären ob Kontraindikationen vorliegen.

  • Lymphödem
  • Lipödem
  • Venöses Ödem
  • Ödem-Mischformen
  • Ulcus cruris venosum
  • Thromboembolie-Prophylaxe

Gibt es Kontraindikationen?

Absolute Kontraindikationen

  • Fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Schwere nicht eingestellte Hyperthonie
  • Septische Phlebitis (Venenentzündung)
  • Phlegmasia coerulea dolens (Sonderform der Thrombose)
  • Thrombose, Thromboseverdacht
  • Akute Entzündungen (z.B. Erysipel)
  • Akutes Hautekzem
  • okkludierende Prozesse im Abflussgebiet

Relative Kontraindikation

Bei diesen Erkrankungen darf AIK nur unter strenger Aufsicht eines erfahrenen Arztes durchgeführt werden, wenn dieser die Therapie für sicher befindet.

  • Nässende Dermatosen
  • Sensibilitätsstörungen der Extremität
  • Fortgeschrittene periphere Neuropathie
  • Primär chronische Polyarthritis
  • Schwangerschaftsödem
  • Hautverletzungen

Ist die Wirkung von AIK wissenschaftlich erwiesen?

Ja. Die apparative intermittierende Kompressionstherapie ist wissenschaftlich ausreichend untersucht und hat sich für die obengenannten Indikationen als wirksam erwiesen. Bein- und Armumfänge können bei Lymph- und Lipödem reduziert werden. Die venöse Durchblutung wird verbessert, was das Thromboserisiko bei bettlägerigen oder operierten Patienten signifikant senkt. Die Heilungzeit von venösen Ulcera wird durch die Anwendung von AIK verkürzt.

Sind unerwünschte Wirkungen bekannt?

Wenn die apparative intermittierende Kompressionstherapie sachgemäss, das heisst nach Ausschluss der Kontraindikationen und nach der Vorgabe des behandelnden Arztes durchgeführt werden, sind keine unerwünschten Wirkungen bekannt.

Bezahlt die Krankenkasse für die Therapie mit apparativer intermittierender Kompression?

Geräte zur apparativen intermittierenden Kompressionstherapie sind in der MiGeL Liste unter der Position 17.20.01.00.2 aufgeführt. Bei ärztlichem Rezept bezahlt die Krankenkasse Fr.3.15 pro Tag an die Miete des Geräts. Manche Krankenkassen bezahlen auch den Kaufpreis für das Gerät, wenn die Wirksamkeit unter ärztlicher Aufsicht überprüft wurde. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.

Weshalb raten Therapeuten gelegentlich von AIK ab?

Immer wieder raten Therapeuten interessierten Personen von der apparativen intermittierenden Kompression ab, obwohl die Behandlungsmethode in Lymph- und Venenkliniken seit Jahrzehnten mit Erfolg eingesetzt wird. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass der Grund dafür die Angst der Therapeuten ist, ihre Kunden zu verlieren. Diese Angst ist allerdings unbegründet. Die manuelle Lymphdrainage kann nur in den seltensten Fällen vollständig durch AIK ersetzt werden. Vielmehr handelt es sich um eine ergänzende Therapie, die MLD kann nicht abgebrochen werden. Die verlängerten Intervalle zwischen den manuellen Behandlungen bieten den Patienten eine grosse Entlastung und fördern ein unabhängiges Leben.

Kann ich auf manuelle Lymphdrainage verzichten?

Ja und Nein. Bei venösen Ödemen und sehr leichten Lymphödemen kann die apparative intermittierende Kompression die manuelle Lymphdrainage (MLD) manchmal ersetzen. Bei ausgeprägten Lymph- und Lipödemen ist die AIK eine Ergänzung zur MLD und kann die Intervalle zwischen den manuellen Behandlungen verlängern. Während Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien kann das Kompressionsgerät die MLD-freie Zeit überbrücken, was die Freiheit der Patienten erhöht. Die manuelle Lymphdrainage bleibt aber weiterhin wichtig, um die Einlagerung von Proteinen zu verhindern.

Sprechen Sie eine Änderung in Ihrem Therapiekonzept unbedingt mit Ihrem Arzt ab.

Muss ich noch Kompressionsstrümpfe tragen?

Wenn Ihnen Kompressionsstrümpfe verordnet wurden, müssen Sie diese auch weiterhin tragen. Die Strümpfe erhalten den entstauten Zustand und steigern die venöse Durchblutung. Der Erfolg der apparativen intermittierenden Kompressionstherapie kann nur mit Kompressionsstrümpfen erhalten werden.

Muss ich weiterhin regelmässig zum Arzt?

Ja. Ödeme und Venenerkrankungen, welche als Indikation für die Verwendung von apparativer intermittierender Kompression gelten, sind nicht heilbar und progredient. Eine regelmässige ärztliche Kontrolle ist deshalb unerlässlich. Der Arzt überprüft die Wirksamkeit der verordneten Therapie und passt das Behandlungskonzept gegebenenfalls an. So kann ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung hinausgezögert und die Beschwerden auf einem Minimum gehalten werden.

Fragen zum VASOprime wave 4

Kann das Gerät zu Hause angewendet werden?

Das VASOprime wave 4 ist speziell für die Anwendung zu Hause konzipiert. Das Gerät ist dank extra leichtem Kunststoffgehäuse gerade einmal 2,5 kg schwer und kann problemlos mit einem Handgriff im Schrank versorgt und wieder hervorgenommen werden. Dank dem modernen Design ist das Gerät aber nicht störend und kann abhängig vom eigenen Empfinden auch fix eingerichtet werden. Eine vertauschsichere Steckverbindung zwischen Manschette und Kompressionsgerät sorgt für eine sichere Anwendung auch ohne Aufsicht.

Wann und wie wird die Therapie durchgeführt?

In der Therapie sind Sie weitgehend frei, halten Sie sich aber an allfällige Verordnungen des Arztes. Grundsätzlich kann die AIK-Therapie zu einer beliebigen Tageszeit durchgeführt werden. Achten Sie darauf, dass Sie entspannt liegen und den Oberkörper nur leicht anwinkeln damit der Abfluss nicht gestört ist. Während der Behandlung können Sie tun was Ihnen lieb ist. Das Kompressionsgerät ist sehr leise, sodass Sie lesen, telefonieren, fernsehen oder sich ausruhen können.

Welche Manschetten gibt es?

Zum VASOprime wave 4 gibt es Arm- und Beinmanschetten in zwei unterschiedlichen Längen. Die Beinmanschetten sind auch als Paar erhältlich, sodass beide Beine gleichzeitig behandelt werden können.

Eine Kompressionshose die bis zum Bauch reicht gibt es von VASOprime nicht, da Untersuchungen gezeigt haben, dass dadurch das Genitallymphödem begünstigt wird.

Wird die Manschette über die Kleidung getragen?

Ja. Tragen Sie unter der Kompressionsmanschette immer ein Kleidungsstück aus weichem Stoff, das möglichst nahtfrei ist und möglichst passgenau am Körper anliegt. Ideal sind z.B. nicht zu weite Trainingshosen oder ein Sweatshirt mit rundgestrickten Ärmeln. Achten Sie darauf, dass die Hose oder das Shirt keine Knöpfe, Reisverschlüsse, Strasssteine oder Nieten im Bereich der Kompressionsmanschette aufweist.

Alternativ kann ein Frottee-Schlauchverband unter der Manschette getragen werden.

Wie viel Druck übt das VASOprime wave 4 auf die Extremitäten aus?

Der Druck kann beim VASOprime wave 4 über das bedienerfreundliche Touchscreen Display selbst gewählt werden. Der minimale Druck beträgt 20 mmHg, der maximale Druck beträgt 250 mmHg. Beginnen Sie die Therapie mit dem leichtesten Druck (20 mmHg) und steigern Sie die Kompression im Verlauf der Behandlung. Diese erste Testphase sollte immer unter Aufsicht Ihres behandelnden Arztes durchgeführt werden. Gemeinsam mit Ihm erarbeiten Sie die optimale Kompressionsstärke für Ihre Bedürfnisse.

In den meisten Fällen wird ein Druck zwischen 40 mmHg und 80 mmHg für die Behandlung gewählt.

Verzichten Sie auf die Anwendung von Drücken über 100 mmHg. Drücke zwischen 120 mmHg und 250 mmHg sind der Anwendung unter ärztliche Aufsicht vorenthalten und werden auf dem Gerät rot signalisiert.

Wie lange dauert eine Behandlung?

Es stehen drei verschiedenen Behandlungsdauern zur Auswahl. Wählen Sie zu Beginn der Therapie ob Sie 10, 20 oder 30 Minuten behandelt werden möchten. Wollen Sie die Behandlung frühzeitig abbrechen, stoppen Sie die Therapie mit einem sanften Druck auf den „Start“ Knopf.

Die Behandlung kann mehrmals wöchentlich bis täglich durchgeführt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt.

Worin unterscheiden sich die beiden Behandlungs-Modi?

Beim Behandlungsmodus A wird eine Kammer nach der andern aufgeblasen. Sobald die körpernähere Kammer aufgepumpt wird lässt der Druck in der körperferneren Kammer nach. Das erzeugt einen angenehmen Massageeffekt. Der Therapiemodus kann zur Steigerung der Durchblutung und Aktivierung der Lymphmotorik eingesetzt werden.

Beim Behandlungsmodus B werden die Kammern der Manschette nacheinander aufgeblasen und anschliessend gleichzeitig abgelassen. Dieser Therapiemodus ist zur intensiven Entstauung bei Ödemen zu empfehlen.

Ist die Therapie mit dem VASOprime angenehm?

Ja. Die Kompressionstherapie ist absolut schmerzfrei und wird als angenehm empfunden.

Wenn Sie während der Behandlung Unwohlsein oder Schmerzen empfinden, brechen Sie die Behandlung sofort ab. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt noch einmal die korrekte Anwendung des Geräts instruieren. Er wird auch überprüfen ob zwischenzeitlich keine Veränderung eingetreten ist, die als Kontraindikation für die Anwendung von apparativer intermittierender Kompression gilt.

Was ist der Unterschied zwischen druck- und zeitgesteuerten AIK Systemen?

Bei zeitgesteuerten AIK Systemen wird die Kompressionsmanschette während einer vorprogrammierten Zeit aufgepumpt. Ein kontrollierter Druck ist hier nicht garantiert. Damit eine optimale Wirkung erzielt wird, sind bei rein zeitgesteuerten Geräten massgefertigte Manschetten erforderlich.

Druckgesteuerte Kompressionsgeräte pumpen die Kammern der Manschette auf, bis der gewünschte Druck erreicht ist. So ist gewährleistet, dass auch wirklich der gewünschte Druck auf das Gewebe appliziert wird. Die Therapiesicherheit ist bei druckgesteuerten Kompressionsgeräten viel höher.

VASOprime wave 4 ist druck- und zeitgesteuert. Für eine sichere Therapie ist gleichzeitig eine maximale Aufpumpdauer festgelegt. So ist es möglich, dass beim ersten Aufpumpzyklus noch nicht alle Kammern ausreichend Druck aufbauen können. Das ist normal und keine Fehlfunktion des Geräts. Spätestens nach dem dritten Zyklus wird der Therapiedruck erreicht.

Weshalb gibt es nur wenige Manschettengrössen?

Bei druckgesteuerten Kompressionstherapiegeräten wie dem VASOprime wave 4 werden die Kammern der Kompressionsmanschette so fest aufgeblasen bis der gewünschte Druck erreicht ist. Deshalb kann eine Manschette für viele verschiedene Beinumfänge verwendet werden. Dadurch wird auch garantiert, dass die Manschette noch passt wenn sich der Ödemumfang während der Anwendung oder zwischen den einzelnen Therapieeinheiten relativ stark verändert.