Kompressionstherapie bei Claudicatio intermittens

Studie zur KompressionstherapieEine schlechte arterielle Durchblutung kann zur Schaufensterkrankheit führen. Die Schmerzen die nach kurzer Gehdistanz auftreten und Betroffene zu einer Pause zwingen, werden in der Fachsprache Claudicatio intermittens genannt. Die Behandlung setzt sich meist aus einem Lauftraining und einer medikamentösen Therapie zusammen. Eine weitere, äusserst effektive Therapiemethode wird in der Schweiz leider kaum angewendet, obwohl sie kostengünstig ist und die Patienten davon stark profitieren. Hier erfahren Sie mehr über die Kompressionstherapie bei der Schaufensterkrankheit.

Claudicatio intermittens – wie entsteht das Symptom?

Die Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut zu den Muskeln. Verschiedene Faktoren können zu einer Verkalkung der Arterien und vor allem der feinen Haargefässe in den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, paVK) führen.

  • Alter
  • Rauchen
  • ungesundes Essen, erhöhte Cholesterinwerte
  • Diabetes, Bluthochdruck
  • übermässiger Alkoholkonsum

Sind die Arterien nicht mehr durchgängig, bekommen die Muskeln zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Das macht sich durch Schmerzen bemerkbar, die Patienten bereits nach kurzer Gehstrecke zum Anhalten zwingen. Diese sogenannte Claudicatio intermittens ist ein Symptom der paVK.

Therapie

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit kann bei manchen Patienten operativ behandelt werden. Mehrheitlich kommt aber eine konservative Behandlung zum Zug. Mittels Medikamente wird versucht die Durchblutung zu verbessern. Regelmässiges Gehtraining hilft die Neubildung von Gefässen anzuregen und so die maximale Gehdistanz zu erhöhen. Selbstverständlich muss auch der Lebensstil umgestellt werden, ein Rauchstopp und eine gesunde Ernährung unterstützen die Therapie.

Intermittierende Kompressionstherapie

Die intermittierende pneumatische Kompressionstherapie wurde entwickelt, um die Durchblutung anzuregen. Anders als Kompressionsstrümpfe, die vor allem die venöse Durchblutung steigern, regt die intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK) auch die arterielle Durchblutung an und ist wirksam in der Behandlung der Claudicatio intermittens.

Die IPK wird mittels Kompressionsgerät und dazugehöriger Manschette appliziert. Moderne IPK Geräte wie das VASOprime wave 4 sind kostengünstig, einfach in der Anwendung und platzsparend. Verschiedene Studien belegen die Wirksamkeit der IPK bei Claudicatio intermittens.

Wissenschaftliche Untersuchungen

Die Wirksamkeit der intermittierenden pneumatischen Kompressionstherapie wurde in verschiedenen Studien untersucht. Im Februar 2018 wurde im renommierten Journal of Vascular Surgery eine neue Meta-Analyse (1) zum Thema publiziert, welche die Ergebnisse verschiedener Studien zusammenfasst. Die Auswertung von 8 Untersuchungen hat gezeigt, dass die IPK die Laufstrecke um 58-191 Meter verlängert (Durchschnitt 125 m). Wenn man bedenkt, dass die freie Gehstrecke bei einer paVK ab Stadium IIb unter 200 m liegt, ist das eine beträchtliche Steigerung.

Auch der arterielle Blutfluss wird durch die Kompressionstherapie gesteigert und Ruheschmerzen nehmen ab (2). Insbesondere die schmerzlindernde Wirkung wird für die Lebensqualität der Patienten von grosser Bedeutung sein.

Leitlinien für Ärzte

Lange galt paVK als absolute Kontraindikation für jede Form der Kompressionstherapie. Oben zitierte Studien und viele weitere Untersuchungen zu ähnlichen Fragestellungen haben aber gezeigt, dass Kompression auch bei paVK einen hohen medizinischen Nutzen hat und das Wohlbefinden des Patienten deutlich steigern kann.

Unter engmaschiger Kontrolle gilt die paVK deshalb nur als relative Kontraindikation für die Kompressionstherapie. Die Leitlinien zur IPK der deutschen Gesellschaft für Phlebologie (3) halten fest:

  • „Die IPK (Fuß, Unterschenkel) bewirkt bei Patienten mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit eine Verlängerung der Gehstrecke.“ (EM-GR A)
  • „Die IPK (Fuß, Unterschenkel) führt bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit zur Verlängerung der Gehstrecke, zur Ulkusabheilung und zu einer geringeren Amputationsrate.“ (EM-GR B)

Zu Gunsten des Patienten sollte also ein Umdenken stattfinden, paVK lässt sich mit Kompression behandeln!

Das VASOprime wave 4

In den verschiedenen Studien zum Thema IPK bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit wurden Behandlungsdrücke von 55-180 mmHg appliziert. Als wirkungsvollste Therapieeinstellung bewerten Labropoulos und seine Kollegen den Behandlungsdruck von 120 mmHg.

Beim VASOprime wave 4 kann der Druck in 10 Stufen von 20-250 mmHg individuell eingestellt werden. Das erlaubt eine individuelle Therapie, die auch auf Faktoren wie Verträglichkeit, Krankheitsstadium und körperliche Voraussetzungen des Patienten Rücksicht nimmt.

Das wave4 von VASOprime bietet aber noch andere Einstellungsmöglichkeiten. So können einzelne Kammern der Manschette deaktiviert werden und die Therapiedauer ist wählbar. Weiter stehen zwei verschiedene Behandlungsmodi zur Auswahl. Modus A massiert das Bein, indem immer nur eine Kammer der Manschette aufgepumpt wird und der Druck danach wieder abgelassen wird. Wenn man die Ergebnisse von Labropoulos noch einmal anschaut, die eine Kompressionsdauer von 3-4 Sekunden als wirkungsvollste Therapieeinstellung empfehlen, ist der Therapiemodus A für paVK Patienten die 1.Wahl. Beim Modus B wird die Manschette vom Fuss zum Oberschenkel hin nach und nach aufgepumpt, um das Bein zu entstauen.

Grosse Therapietreue

Bei Claudicatio intermittens wird immer ein Gehtraining verordnet. Da man dabei bis zur Schmerzgrenze geht, also bis man nicht mehr weiter laufen kann, ist das Training für den Patienten oft unangenehm und die Therapietreue ist entsprechend gering.

Anders ist es bei der IPK. Die Anwendung ist einfach, schmerzfrei und effektiv. Entsprechend zuverlässig wird die Behandlung durchgeführt. Da man das VASOprime wave4 selbständig anwenden kann, wählt der Patient selbst, wann und wo er sich behandeln möchte. Besonders beliebt ist die Anwendung am Abend vor dem Fernseher.

Entdecken Sie hier weitere Vorteile des VASOprime wave 4.


Studiennachweis

  1. Oresanya L et al.(2018): Systematic review and meta-analysis of high-pressure intermittent limb compression for the treatment of intermittent claudication.; J Vasc Surg. 2018 Feb;67(2):620-628.e2. doi: 10.1016/j.jvs.2017.11.044.
  2. Labropoulos N et al.(2002): Intermittent pneumatic compression for the treatment of lower extremity arterial disease: a systematic review.: Vascular Medicine 2002; 7: 141-148 kostenlose Publikation (3.4.18): http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1191/1358863x02vm423oa
  3. Wienert V. et al. (2003)Leitlinien: Intermittierende pneumatische Kompression (IPK oder AIK); 2.Version April 2003 (Überarbeitet: März 2005). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 037/007 Entwicklungsstufe: 2, abrufbar unter https://www.phlebology.de/home-v16/leitlinien-der-dgp-mainmenu/73-leitlinie-intermittierende-pneumatische-kompression-ipk-oder-aik (4.4.18)