Beinödeme bei immobilen Patienten

Patienten die sich wenig bewegen, z.B. weil sie schon älter oder an den Rollstuhl gebunden sind, leiden oft an Beinschwellungen. Hier stellt die Diagnose Lymphödem in den meisten Fällen eine Fehldiagnose dar, wie eine neue Untersuchung von Beinödemen bei immobilen Patienten zeigt.

Beinschwellungen bei Immobilität
Beinschwellungen durch Immobilität (Quelle Ottobock.de)

Die Wadenpumpe

Das Blut fliesst in den Venen entgegen der Schwerkraft in Richtung Herzen. Die Wadenpumpe ist ein Mechanismus, der den venösen Blutfluss unterstützt. Durch die Bewegung der Wadenmuskulatur wird das Blut aus den Venen gepresst. Bei Patienten die sich kaum bewegen ist diese Wadenpumpe selten aktiv. Venöses Blut wird nicht mehr ausreichend aus den Venen entleert, der Druck in den Gefässen erhöht sich. Blutbestandteile können durch den erhöhten Druck ins umliegende Gewebe gepresst werden. Das macht sich vorerst mit reversiblen Schwellungen bemerkbar.

Bleibt dieser ungünstige Zustand unbehandelt, kommt es zu Hautveränderungen (Stauungsdermatose) und Gewebeneubildungen (Lipodermatosklerose). Im ungünstigsten Fall treten Ulzerationen (offenes Bein) auf. Zusammengefasst werden die manifestierten venösen Probleme als chronische venöse Insuffizienz (CVI) bezeichnet.

Funktion der Muskelpumpe

Studie: Beinödeme bei immobilen Patienten

Suehiro et al.(1) haben 30 Patienten mit Beinödemen in ihre Studie eingeschlossen. 51% der Beine wiesen bereits Zeichen einer fortgeschrittenen CVI auf. Alle Patienten erhielten eine Kompressionstherapie und Physiotherapie, um die Wadenmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit im Sprunggelenk zu verbessern. Die Beine wurden mit elastischen Bandagen oder Kompressionsstrümpfen eingebunden resp. versorgt.

Überzeugende Resulatate bereits nach 2 Wochen

Bereits nach 2 Wochen konnte bei allen Patienten eine signifikante Umfangsreduktion an der Wade und am Knöchel festgestellt werden. Hautveränderungen verschwanden ebenfalls innert dieser kurzen Zeit. Lediglich die Abheilungsdauer von Ulzerationen an Beinen mit Lipodermatosklerose betrug 165 Tage.

Die Autoren der Studie schlussfolgern, „dass ein Pumpversagen der Wadenmuskulatur eine chronisch venöse Insuffizienz verursachen kann und die Dysfunktion der Wadenmuskulatur bei solchen Patienten eher durch deren Immobilität als durch andere funktionelle Probleme verursacht wird.“

Kompression statt Wassertabletten

Bei Beinödemen die auf Immobilität zurückzuführen sind, ist die Kompressionstherapie die geeignetste Behandlungsmethode. Diuretika („Wassertabletten“) die in solchen Fällen häufig verschrieben werden, wirken sich langfristig eher nachteilig aus.

VASOprime für immobile Patienten

Das VASOprime wave 4 ist ein Gerät zur apparativen intermittierenden Kompressionstherapie (AIK). Es eignet sich zur Reduktion von venösen (und lymphatischen) Schwellungen des Beins. Im Vergleich zur Kompressionsbehandlung mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen wird die Wadenmuskulatur durch die Wechseldruckmassage des VASOprime wave 4 nicht nur komprimiert, sondern auch aktiviert. Es eignet sich deshalb hervorragend für immobile Patienten, die Wirkung der Wadenpumpe wird durch das Gerät simuliert.

Da die Anwendung des VASOprime wave 4 besonders einfach ist, können auch immobile oder ältere Patienten das Gerät selbständig zu Hause anwenden. Die Manschette wird mit einem Reisverschluss verschossen und geöffnet, was kaum Kraft erfordert. Für leichteres Einsteigen kann die Manschette auch nur teilweise geöffnet und übergestülpt werden.

Das VASOprime wave 4 kann einzeln, oder als Teil eines umfassenden Therapiekonzepts ergänzend zu Kompressionsstrümpfen und Physiotherapie angewendet werden.

Vasoprime wave 4 AIK Gerät

Studiennachweis

  1. Suehiro K. et al. (2014): A study of leg edema in immobile patients, Circ J 2014;78:1733–1739