Die apparative intermittierende Kompression nach dem Sport
Posted by VASO prime / July 23rd, 2015 / No responsesDie apparative intermittierende Kompression (AIK) wurde entwickelt, um Lymphödeme zu behandeln und die Blutflussgeschwindigkeit zu erhöhen, wodurch sich die Versorgung des Gewebes bei Venenschwäche positiv beeinflussen lässt und Thrombosen vorgebeugt werden können. Appliziert wird die Kompression mithilfe einer aufblasbaren Manschette mit mehreren Luftkammern. Das Kompressionsgerät pumpt die Kammern nacheinander auf und lässt den Druck anschliessend wieder entweichen. Diese Behandlungsmethode bringt aber nicht nur bei Lymphödem und Venenschwäche Vorteile, auch gesunde Athleten können von der Anwendung profitieren wie eine neue Untersuchung von Waller et al. (1) zeigt.
Die Studie in der Übersicht
Erstmals wurde die Wirkung der AIK bei gesunden Athleten getestet. So war die Untersuchung aufgebaut.
Testpersonen
- 9 gesunde männliche Teilnehmer
- Durchschnittsalter: 25 Jahre
- Durchschnittsgrösse: 184.8 cm
- Durchschnittsgewicht: 87kg
Sporttest
Um Muskelkater zu provozieren haben alle Teilnehmer einen LIST Test absolviert. Dabei wird für eine Stunde ein Pendellauf in drei unterschiedlichen Lauf-Geschwindigkeiten (Gehen, Joggen, Sprint) absolviert.
Behandlung nach dem Sport
Es wurden jeweils drei Personen einer Gruppe zugeordnet. Unmittelbar nach dem Sporttest haben sie folgende Behandlung erhalten.
- Gruppe: Keine Behandlung nach dem Sport, Ruhepause in halbliegender Position für 1 Stunde.
- Gruppe: AIK-Behandlung mit niedrigem Druck (20mmHg) für 1 Stunde nach dem Sport, an beiden Beinen bis zum Knie.
- Gruppe: AIK-Behandlung mit hohem Druck (70mmHg) für je eine halbe Stunde pro Bein, bis zum Knie.
Messungen
Um die Wirksamkeit der AIK bei Sportlern zu überprüfen, wurden zahlreiche Messungen vorgenommen.
- Muskelkater Erhebung: Jeder Athlet wurde 1, 24 und 48 Stunden nach dem Sporttest schriftlich über Lokalisation und Stärke (Skala von 1 bis 10) von Muskelkater befragt.
- Vertikal-Sprung-Test: Vor dem Sporttest und unmittelbar nach der AIK-Behandlung oder Ruhepause musste jeder Studienteilnehmer einen Vertikal-Sprung-Test absolvieren. Dabei wird die maximale Sprunghöhe bei einem Vertikalsprung aus dem Stand gemessen.
- Puls und Blutdruckwerte: Einerseits wurden Pulswerte verwendet um die Vergleichbarkeit der Anstrengung beim Sporttest zu überprüfen (die Vergleichbarkeit ist gegeben). Andererseits wurden während der AIK-Behandlung resp. der Ruhepause der Puls und die Blutdruckwerte erfasst um zu untersuchen ob die AIK-Behandlung einen Einfluss auf diese Werte hat.
Ergebnisse
- Muskelkater: Zu jedem Messzeitpunkt hatten die mit AIK behandelten Testpersonen signifikant weniger Muskelkater an Schienbein, Wade, Beinbeuger und Quadrizeps als die unbehandelten Teilnehmer. Wer mit hohem Druck behandelt wurde hatte weniger Schmerzen als Personen die mit niedrigem oder keinem Druck behandelt wurden. Niedriger Behandlungsdruck führte zu schlechteren Ergebnissen als hoher Druck, aber zu besseren als kein Druck.
- Vertikal-Sprung-Test: Während in der Gruppe 3 eine durchschnittliche Verschlechterung der vertikalen Sprunghöhe von 1.9cm gemessen wurde, verschlechterten sich die Ergebnisse in der Gruppe 2 um 4.4cm, in der Gruppe 1 um5.9cm.
- Puls und Blutdruckwerte: Die Pulswerte sanken nach dem Sport bei allen Teilnehmern auf einen Ruhepuls. Die durchschnittlichen Puls- und diastolischen Blutdruckwerte waren aber bei den mit AIK behandelten Sportlern niedriger als bei den unbehandelten. Zwischen der Anwendung von hohem und niedrigem Druck gab es keinen Unterschied (was wohl auf die unterschiedliche Beschaffenheit der im Test verwendeten Geräte zurückzuführen ist).
Fazit
AIK Behandlungen kurz nach dem Sport können Muskelkater vorbeugen und Leistungsverlust reduzieren. Es ist davon auszugehen, dass Athleten die AIK in Ihren Trainingsplan einbauen häufiger und mit weniger Beschwerden trainieren können. Das Risiko für Verletzungen ist geringer. Die Studienverfasser empfehlen weitere Untersuchungen durchzuführen, um die Technologie noch zu optimieren.
Das VASOprime wave4
Aufgrund der oben aufgeführten Testergebnisse, darf man von einem guten Nutzen der AIK bei Sportlern ausgehen. Mit dem VASOprime wave4 können sich Athleten die apparative intermittierende Kompression nach Hause holen, denn das Gerät wurde speziell für den Privatgebrauch konzipiert und überzeugt mit einer einfachen Anwendung bei grosser Wirksamkeit.
Anders als die im Test verwendeten AIK-Geräte verfügt das VASOprime wave4 über Beinmanschetten die bis zum Oberschenkel reichen und damit auch den grössten Muskel (Quadriceps femoris) mitbehandeln. Ausserdem kann der Druck bei jeder Behandlung frei eingestellt werden, unabhängig davon ob eine einzelne Beinmanschette oder eine Doppelmanschette für beide Beine verwendet wird. Mit der Doppelbeinmanschette kann die Behandlungsdauer halbiert werden.
Dank den vielen Einstelloptionen bietet das wave4 die Möglichkeit eine individuelle Therapie zu erarbeiten mit welcher die optimalen Ergebnisse erzielt werden.
Druck (20-250mmHg), Therapiemodus (A Massage, B Entstauung), Behandlungsdauer (10,20 oder 30min) und Kammern (können einzeln deaktiviert werden) lassen sich nach den eigenen Bedürfnissen einstellen.
Empfehlungen für Sportler
Auf Grund der oben genannten Studie können für gesunde Sportler folgende Einstellungen beim VASOprime wave4 empfohlen werden.
- Modus: Der Therapiemodus B entspricht dem in Test verwendeten Behandlungsmuster.
- Dauer: Eine halbstündige Anwendung reicht aus um gute Ergebnisse zu erzielen. Um die Behandlungsdauer zu reduzieren ist eine Doppelbeinmanschette zu empfehlen.
- Druck: Bei einem Druck von 60 oder 80mmHg lassen sich voraussichtlich vergleichbare Ergebnisse erzielen wie in der Studie. Höhere Druckwerte sind aufgrund fehlender Untersuchungen nicht zu empfehlen.
- Kammern: Idealerweise wird das gesamte Bein behandelt, es brauchen keine Kammern deaktiviert zu werden.
Da die Belastung bei jeder Sportart und je nach Trainingszustand unterschiedlich ist, können die Ergebnisse, welche mit AIK erzielt werden variieren. Durch Ausprobieren lässt sich eine individuell optimierte Therapie erarbeiten.
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Studiennachweis
- Waller Tom et al.(2006): Intermittent Pneumatic Compression Technology for Sports Recovery; in : The Engeneering of Sport 6, Springer, pp 391-396