Alternativen zur manuellen Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist jeder Lymph- und Lipödempatientin bestens bekannt. Im Rahmen der komplexen physikalischen Entstauungstherapie wird das ödematöse Bein oder der Arm regelmässig mit der sanften Massagetechnik behandelt. Dadurch wird die Aktivität der motorischen Lympheinheiten angeregt und vermehrt Flüssigkeit aus dem Gewebe transportiert. Die Wirkung ist oft spürbar und sichtbar. Das einzige Problem ist, dass die manuelle Lymphdrainage (MLD) nicht immer zur Verfügung steht und von der Krankenkasse nur eine begrenzte Anzahl Sitzungen pro Jahr vergütet werden.

Betroffene die beispielsweise abends unter stark angeschwollenen Extremitäten leiden und allenfalls sogar Schmerzen haben, sind deshalb auf der Suche nach einer Alternativen zur manuellen Lymphdrainage, die zwischen den einzelnen MLD Sitzungen angewendet werden kann. Und in der Tat kann man einiges für die Beine und Arme tun, um den Abtransport der lymphpflichtigen Last zu begünstigen.

• AIK: Bei der apparativen intermittierenden Kompression (AIK) wird die Extremität durch eine mehrkammerige, aufblasbare Manschette mit Kompression versorgt. Die AIK ist beispielsweise in Amerika weit verbreitet und in zahlreichen Studien konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden. Die Wirkung ist ähnlich wie bei der manuellen Lymphdrainage und deshalb ist AIK ideal, um zwischen den einzelnen MLD Sitzungen eine Entstauung des Ödems zu erreichen. Ein grosser Vorteil der AIK ist die zeit- und ortsunabhängige Anwendung des Geräts. Egal ob am Abend vor dem Schlafen, in den Ferien oder an Feiertagen, die AIK steht immer zur Verfügung und kann ohne Mehrkosten beliebig oft angewendet werden. Moderne Lymphdrainage-Geräte wie das VASOprime wave 4 sind speziell für den Privatgebrauch konzipiert und verhältnismässig kostengünstig. Häufig bezahlt die Krankenkasse einen Beitrag an die Miete.
• Schwimmen: Der Druck des Wassers und die wellenförmige Bewegung regen den Lymphabfluss an. Schwimmen ist deshalb eine ideale Ergänzung zur MLD und hält einen gleichzeitig fit.
• Entstauende Gymnastikübungen: Entstauende Übungen sind Bestandteil der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) und sollten wenn möglich einmal oder mehrmals pro Tag durchgeführt werden.

Einhalten der KPE

Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist bis heute die einzige wirksame Behandlungsmethode bei Lymph- und Lipödem. Wenn die Therapie eingehalten wird, könne Beschwerden gelindert und das Ödemvolumen reduziert werden. Patienten sollten also regelmässig zur manuellen Lymphdrainage gehen und zwischen den einzelnen Behandlungen während dem Tag immer Kompressionsstrümpfe tragen. Die oben aufgeführten Alternativen ersetzen die manuelle Lymphdrainage nicht, sondern können zusätzlich angewendet werden, um das Ödem zu entstauen, wenn die von der Krankenkasse bezahlten Lymphdrainage Sitzungen nicht ausreichen.